Premiere: 12.07.2012
Museumsinsel Schloss Gottorf
Festivals: Internationales Festival „Vidlunnya“ Kiew/Ukraine, Internationales Kammertheaterfestival MOST Hannover, Festival Kunstflecken Neumünster
Internationales Gastspiel: Volkstheater Wien
Casa Camuzzi/Tessin 1919. Hermann Hesses Ehe ist zerrüttet, seine Frau in der Nervenheilanstalt, seine Kinder bei Freunden untergebracht, er selbst in Psychotherapie und in tiefer Verstörung. In dieser heftigen Lebenskrise, taucht aus den Tiefen seiner Seele das Bild des Klingsor auf – ein Spiegelbild, Zerrbild von Hesse selbst. Mit der Figur des Malers Klingsor lotet er die schönsten, aber auch abscheulichsten Winkel der Künstlerseele aus und rettet sich damit selbst. Klingsor, der Zauberer, hat keine Lösung – nur Wandlung. Hesse treibt seine Figur soweit als irgendmöglich an den Rand des Todes. Balancierend auf dem schmalen Grat zwischen Form und Wahn ist Li Tai Pe, Klingsors einziger Begleiter und Zufluchtsort. Am Ende steht das Bild eines Gesichts. Hesse kann es einschließen, den Schlüssel wegwerfen und ruhig davongehen: hin zu neuen Figuren, die ausgeglichener sein werden als der zerrissene und abenteuerliche Zauberer Klingsor. Die Geschichte einer Selbstanalyse.
Regie: Gabriele Schelle Text/Konzept: Elisabeth Moll & Gabriele Schelle Kostüm: Anna Granat Musik: Péter Mátrai Grafik: János Szurscik Visual Concept: Axel Jankowski Aufführungsrechte: Suhrkamp Verlag, Berlin
„Nisslmüller brachte Hesse als Literaten überzeugend auf die Bühne und bekam viel Applaus.“
Kieler Nachrichten
„Nisslmüller schlüpft – in kargem Bühnenbild – durch An- und Ablegen des typischen Leinenjacketts und der runden Brille von Hesse oder des Malerkittels von Klingsor in die beiden Rollen. Mit starker Mimik und Gestik und viel Bewegung gelingt es Nisslmüller, die Konfrontation der beiden Figuren mit der Realität überzeugend darzustellen: „Die Natur hat mehr als 10000 Farben, und wir haben uns in den Kopf gesetzt, sie mit 20 zu gestalten.“
Holsteinischer Kurier